- Eine CD mit dem Titel Good Morning Erlenbach?
- Ein Songwriter namens Marcel Gein, der in Erlenbach aufgewachsen ist?
Dieser Sache muss das Team von Gemeinsam für Erlenbach e.V. natürlich auf den Grund gehen! So trafen sich zwei Mitglieder des Vereins im Neuen Jahr in der Waldstraße im Musikkeller bei Marcel Gein und haben so einiges Interessantes erfahren. Lest selbst!
Steckbrief:
Als Jüngster von 3 Brüdern ist Marcel Gein, 34, in der Waldstraße in Erlenbach aufgewachsen. Schon mit 13 Jahren begann er, Gitarre zu spielen. 2006 verschlug es ihn nach Mannheim, wo er Medien- und Kommunikationswissenschaften studierte. Sein Praktikum absolvierte er in Hamburg bei der Platten-Firma Tapete Records. Da es ihm dort so gut gefallen hat und alles passte, ist er bis heute dort angestellt und arbeitet als Konzert-/Tourneeveranstalter und als Artist- und Repertoire-Agent, umgangssprachlich auch Talentscout genannt. So kann er sein Hobby mit dem Beruf verbinden, denn er hat schon in früheren Jahren unter dem Künstlername Perry O‘Parson englischsprachige Songs aufgenommen und rausgebracht. Seit 2014 ist er auf deutsche Musik umgestiegen: seine erste Mini-CD 2014 heißt Fassade, die der Vorläufer für das erste Album Passanten 2015 ist.
Marcel erzählt uns, wie es zum neuen Album mit dem tollen Namen Good Morning Erlenbach kam:
„Das Album wurde zu 90% in Erlenbach in meinem Musikkeller in der Waldstraße aufgenommen. Mit einem Freund zusammen habe ich bis meist in die Morgenstunden gearbeitet, als die Sonne schon aufging; so kam es zu dem Titel Good Morning Erlenbach.“
Das Genre der Songs, die auf dem Album zu hören sind, ordnet man dem deutschsprachigen Indie-Pop zu (Für die Laien unter uns: kommt von „independent“ ;-)) – das ist Pop-Musik, sie sich von der regulären Musik ein bisschen absetzt.
„Jeder Song hat seine eigene Geschichte: meist skurille, wahre, aber nicht so alltägliche Ereignisse, auch düsterer Art, die aber etwas anders verpackt sind. Die Texte sind aus dem Leben gegriffen, oft tiefgründig, aber jeder kann sie auf seine zwischenmenschliche Art interpretieren “,
so Marcel. „Der erste Song CHANCE auf dem neuen Album zum Beispiel handelt von einem kleinen Mars-Roboter, der seine Tätigkeit nach ca. 14 Jahren auf dem Mars eingestellt hat. Im Text heißt es: Ich bin weder eine Chance, noch ein Problem. Ich bin eigentlich nur viel zu viel zu lange unterwegs. Hier ist so ziemlich alles öde, als hätte es gebrannt. Wahrscheinlich gab es hier mal Wasser, jetzt nur noch Sand.“ (Anmerkung der Redaktion: CHANCE ist ohrwurm-verdächtig ;-))
Oder der zweite Song CHICO: er handelt von einem Mann, der in Hamburg lebt und Marcel ab und zu sieht. Hier sagt der Text: (…) Das ist Chico, wer bist Du? – und regt zum Nachdenken an. Hört mal rein, auch der Song ist ohrwurm-verdächtig 🙂 Was sich hinter den Titeln VECTRA oder TIPPGEMEINSCHAFT oder DUNKEL verbirgt, müsst Ihr schon selbst rausfinden…
Wer die weiteren wahren Geschichten oder Begebenheiten hinter seinen Songs kennenlernen will, hat vielleicht mal die Möglichkeit, ihn persönlich in Erlenbach zu sehen. Eine Tour ist für 2021 auch geplant – hoffen wir, dass sie corona-bedingt stattfinden kann.
DANKE, Marcel, für das offene Interview!
Wir sind sicher, dass Du auch in Erlenbach bald neue Fans haben wirst. 🙂
Erlenbacher Mini – Steckbrief:
Lieblingsort in Erlenbach: Fischtreppe
Lieblingsessen in Erlenbach: Rostige Ritter
Lieblingsspielplatz: jetziger Traktorspielplatz
Lieblingskindergärtnerin: Bettina Lampert
Frühere Vereine: Fussball und Freiwillige Feuerwehr
Lieblingsrestaurant: Hirsch, geschlossen seit 2001
Erster Unfall: vom Baumhaus Nähe Klärwerk runtergefallen, Arm gebrochen
Was ist das Erste, was Du in Erlenbach machst: Eltern begrüßen und in Musikkeller gehen, Paten besuchen
Erste Fahrt außerorts: Pfandflaschen im Edeka abgeben 😉
Was vermisst Du in Hamburg: Parkplätze und meine Familie…
Wer eine CD kaufen möchte, gerne an Jenni Nauerth, Waldstr. 14, oder per Mail an jenni.nauerth@gmail.comwenden.
Die CD ist bei Tapete Records erschienen und kostet 15 Euro. In youtube etc kann man schonmal reinschnuppern.
(Text und Fotos: bw)